Fraßschäden durch blattfressende Insekten an Eiche und PSM-Einsätze in Thüringen
In Thüringen nehmen die Eichen einen Anteil von rund 7 % ein und sind vor allem in den trockenwarmen, kontinental getönten Gebieten des Thüringer Beckens, des Südkyffhäusers und im Grabfeld verbreitet.
Wo sind die Eichen in Thüringen besonders von blattfressenden Insekten betroffen?
In diesen Regionen fühlen sich die Vertreter der “Eichenfraßgesellschaft” besonders wohl. Dazu zählen Eichenwickler, Frostspanner, Schwammspinner, Eichenprozessionsspinner sowie Frühlingseulen. Sie können durch Fraß bei entsprechenden Populationsdichten Eichenbestände stark schädigen.
Wann war der Insektenfraß besonders intensiv?
In Thüringen waren der Grüne Eichenwickler sowie der Kleine und Große Frostspanner aufgrund des Ausmaßes ihrer Fraßschäden zumindest bisher die wichtigsten Vertreter der Eichenfraßgesellschaft. Die Raupen dieser Schmetterlingsarten verursachen seit Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts fast permanent merkliche bis starke Fraßschäden in den Eichenbeständen. Das hat sich in den zurückliegenden Jahren durch die Massenvermehrung des Schwammspinners geändert. Seit 1990 gab es in Thüringen drei Phasen, in denen der Schwammspinner auffällig in Erscheinung trat. 1993 und 2012 handelte es sich dabei um einjähriges, lokales Auftreten auf relativ kleiner Fläche. 2019 und 2020 wurden großflächige Fraßschäden, bis hin zum vollständigen Kahlfraß in Nord-, Ost- und Südthüringen registriert.
Aufgrund der zunehmenden klimatischen Verbesserung der Lebens- und Entwicklungsbedingungen der Eichenfraßgesellschaft rückte diese Schaderreger in Thüringen stärker in den Fokus der Waldschutzüberwachung.
Weitere Informationen
Aktuelle Informationen zum Thema Waldschutz in Thüringen finden Sie bei hier.
Ansprechpartner zum Thema Waldschutz in Thüringen
ThüringenForst AöR
Forstl. Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha
Jägerstr. 1
D-99867 Gotha
waldschutz@forst.thueringen.de
Webseite ThüringenForst