Fraßschäden durch blattfressende Insekten an Eiche und PSM-Einsätze in Bayern

Die wichtigsten Baumarten in Bayern sind die Fichte mit 44 %, die Waldkiefer mit 19 %, gefolgt von der Rotbuche mit 12 % und der Eiche mit 6 % Anteil an der Gesamt-Waldfläche. Eichen- und Eichenmischwälder konzentrieren sich vorwiegend in den warm-trockenen Regionen im Nordwesten Bayerns in Unter- und Mittelfranken, hier vor allem auf der besonders wärmebegünstigten “Fränkischen Platte”, sowie im nördlichen Schwaben.

Weiter Informationen: Die regionale natürliche Waldzusammensetzung Bayerns, Berichte aus der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Nr. 32: Link zum PDF-Dokument

Wo sind die Eichen in Bayern besonders von blattfressenden Insekten betroffen?

In den Eichen- und Eichenmischwäldern der nordbayerischen Regionen Mittel- und Unterfranken kommt es immer wieder zu Massenvermehrungen von Schmetterlingsarten der sogenannten “Eichenfraßgesellschaft”. Hierzu gehören vor allem der Schwammspinner, Eichenwickler, Großer Frostspanner, Kleiner Frostspanner und Eichenprozessionsspinner. Diese Arten sind in der Lage, bei geeigneten Umweltbedingungen einzeln oder in Kombination extrem hohe Populationsdichten aufzubauen. Ihre Raupen treten dann in so großer Zahl auf, dass ganze Waldbestände kahlgefressen werden können. Die betroffene Waldfläche kann viele tausend Hektar betragen (z. B. 1992-94 ca. 23.000 ha).

Wann war der Insektenfraß besonders intensiv?

Seit der ersten europaweiten Schwammspinner-Pandemie in den Jahren 1992-94 kam es in Bayern immer wieder zu Massenvermehrungen verschiedener Mitglieder der Eichenfraßgesellschaft, meist in Folge einiger Jahre mit warm-trockener Witterung. Besonders beim Schwammspinner treten diese Gradationen zyklisch in vergleichbaren Zeitabständen auf. Zu starkem Fraß bis Kahlfraß auf größeren Flächen kam es in den Jahren 2004 und 2005 vor allem durch Schwammspinner, danach 2008 bis 2011 durch mehrere Mitglieder der Eichenfraßgesellschaft in Kombination und 2018 bis 2020 wiederum vorwiegend durch den Schwammspinner. Eine Fraßprognose führt aber nicht grundsätzlich zu einer Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln. Diese Maßnahme kommt nur in Waldbeständen zum Einsatz, für die durch Kahlfraß eine existenzielle Bedrohung zu erwarten ist.

Weitere Informationen

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Schwammspinner-Massenvermehrung in Nordbayern 2020 – Häufig gestellte Fragen

Ansprechpartner zum Thema Waldschutz in Bayern

Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Abteilung 5 – Waldschutz
Hans-Carl-von-Carlowitz-Platz 1
85354 Freising
poststelle@lwf.bayern.de
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