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Waldschutz - Adaptives Risikomanagement in Eichen- und Kiefernwäldern

Wälder sind langlebige und sehr komplexe Ökosysteme. Als Teil unserer historisch gewachsenen Kulturlandschaft erfüllen Wälder eine Vielzahl von unterschiedlichen Funktionen. Jede Art der Waldbewirtschaftung wie auch ein vollständiger Bewirtschaftungsverzicht haben langfristige Auswirkungen auf alle Ökosystemleistungen (Waldfunktionen). Dabei betreffen die Konsequenzen für Klima und Biodiversität, die Verfügbarkeit von Holz für Neubauten und Möbel oder die Filterung des Trinkwassers nicht nur unsere heutige Gesellschaft, sondern auch zukünftige Generationen in besonderem Maße.

„Ein gesunder Wald liefert nicht nur den wertvollen Rohstoff Holz, bietet Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und Menschen Erholung, sondern schützt auch das Klima. Doch die Folgen der Klimakrise wie Hitze oder Trockenheit setzen dem Ökosystem stark zu. Wer den Wald stärkt, macht starken Klimaschutz – darum zählt jeder Hektar.“ - Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, am 9. Februar 2023 bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das neue Fachinstitut für Waldschutz am Julius-Kühn-Institut (JKI) 

Mit gezielten Waldumbaumaßnahmen erfolgt seit Jahrzehnten eine Entwicklung zu mehr Stabilität (Resilienz), nicht nur gegenüber klimawandelbedingten Einflüssen. Trotz dieser Maßnahmen kommt es immer wieder zu einem massenhaften Auftreten blatt- und nadelfressender Insekten in Wäldern mit zum Teil erheblichen Folgeschäden. Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in Wäldern ist die Ausnahme und in der Regel eine Notfallmaßnahme (ultima ratio). Das bedeutet, es gibt keine andere - praktikable - Möglichkeit, um ein befürchtetes Absterben vieler Bäumen auf größerer Fläche zu verhindern. Jedem Pflanzenschutzmitteleinsatz in Wäldern geht ein sehr aufwändiges, mehrstufiges Monitoring der Schadinsekten voraus. Berücksichtigt wird auch die Vitalität der Bestände, zum Beispiel Vorschädigungen durch Trockenheitperioden, oder Besonderheiten des Standortes . Auf der Grundlage davon abgeleiteter Schadprognosen werden die Konsequenzen eines Pflanzenschutzmitteleinsatzes bzw. des Verzichts darauf - einschließlich der ökologischen Auswirkungen - abgewogen. In Teilen der Gesellschaft werden solche Notmaßnahmen jedoch strikt abgelehnt, da nachteilige, unkalkulierbare Auswirkungen auf Natur und Biodiversität, insbesondere auf die Insekten befürchtet werden. Die Bedeutung des Waldes als wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist unbestritten. Was aber ist mit anderen Waldfunktionen, beispielsweise die Klimaschutzfunktion?

Dieses Informationsangebot ist im Rahmen des Projektes Artemis entstanden. Das Projekt wurde durch die Fachagentur für nachwachsender Rohstoffe (FNR) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.