artemis

Vorbeugung / Präventive Maßnahmen

Der Schwerpunkt der Prävention liegt auf waldbaulichen Maßnahmen.

Die Wahl standortgerechter Baumarten, die Förderung von Struktur und Baumartenmischung sowie die Förderung von Artenvielfalt und natürlicher Gegenspieler hilft langfristig, die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen und die Gefahr der Massenvermehrung von Schadinsekten zu reduzieren. 

Gerade in Hinblick auf die noch weit verbreiteten Kiefernreinbestände im Nordostdeutschen Tiefland ist die Erhöhung der Baumartenvielfalt eine wichtige Maßnahme um Fraßschäden vorzubeugen. 

Lehrbücher der Ökologie beschreiben umfassend die Zusammenhänge zwischen Struktur- und Artenvielfalt. Viele Studien belegen das. Idealerweise finden sich viele Arten auf derselben Fläche, aber auch eine Erhöhung der Baumartenvielfalt auf Landschaftsebene. Dies führt auch zu einer besseren Streuung des Risikos, sollte sich eine einzelne Baumart aufgrund biotischer oder abiotischer Einflüsse nicht bewähren. Auch die Erhöhung der vertikalen Struktur –also Bäume unterschiedlichen Alters und Größe - wirkt sich positiv aus. 

Nicht nur die Erhöhung der Vielfalt der Baumarten, sondern auch der Sträucher und krautigen Pflanzen kann als präventive Maßnahme gegen Fraß helfen. Viele natürliche Gegenspieler wie Schlupfwespen oder Raupenfliegen benötigen den Nektar von Blüten oder Honigtau, also die Ausscheidungen von Läusen. Auch deshalb gilt die Anlage und Pflege von Waldaußen- und innenrändern als effektives Mittel, Wälder stabiler zu machen. Sie bieten nicht nur vielen Insekten, sondern auch Vögeln ein verbessertes Nahrungsangebot. Sind natürliche Gegenspieler der typischen Forstschädlinge immer zahlreich, können sie Massenvermehrungen unterdrücken, abschwächen oder schneller beenden, sorgen also für eine natürliche Schädlingsregulation.