Der Schwammspinner ist weit verbreitet in Eichen- und Eichenmischwäldern Europas, Asiens, Nord-Afrikas und in den USA. Als wärmeliebende Art profitiert er vom Klimawandel und weitet seine Befallsgebiete ständig aus.
Die Raupe ernährt sich von verschiedenen Laubgehölzen, wobei die Eiche deutlich bevorzugt wird, bei Nahrungsmangel auch von Nadelgehölzen. Innerhalb der Eichenfraßgesellschaft ist der Schwammspinner die Art mit dem größten Schadpotenzial. Großflächige Massenvermehrungen treten seit den 1990er Jahren in warm-trockenen Regionen Deutschlands alle 10 bis 12 Jahre auf und können bis zu 5 Jahre dauern. Besonders aufgrund der langen Fraßzeit bis weit in den Juni kann schon einmaliger Schwammspinnerkahlfraß, besonders aber wiederholter starker Fraß irreversible Folgeschäden bis zur Auflösung des Waldbestandes verursachen. In den Gefährdungsgebieten wird alljährlich die Überwachung des Schwammspinners mit Hilfe von Lockstofffallen durchgeführt.
Die Falter sind in den Monaten Juli und August aktiv, sehr mobil und flugaktiv. Die Männchen sind braungrau mit dunklen gezackten Querbändern auf den Flügeldecken mit einer Spannweite von 35-50 mm. Die viel größeren Weibchen (50-80 mm Flügelspannweite) sind cremefarben mit dunklen Zackenbändern und kaum flugfähig. Sie legen an Stamm und Starkästen Gelege von bis zu 1.000 Eiern ab, die sie schwammähnlich mit gelblichbrauner Afterwolle bedecken. Die Eier überwintern.
Ende April schlüpfen die Raupen und wandern in die Eichenkronen. Da die Weibchen wenig mobil sind, sorgen die langbehaarten Jungraupen durch Abseilen an Spinnfäden und kilometerweites Verdriften durch den Wind für die Verbreitung. Ältere Raupen sind rostbraun mit roten und blauen Warzen, gelblichen Haarbüscheln und einer gelben Kopfkapsel. Sie werden bis 75 mm lang. Die Verpuppung erfolgt am Stamm und an Starkästen der Wirtsbäume.