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Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)

Der Eichenprozessionsspinner bevorzugt wärmeexponierte Eichenbestände, Alleen, Waldränder und Parks. Die Raupen fressen ausschließlich Eichenblätter. Das Ausmaß von Massenvermehrungen wird von der Witterung sowie der zeitlichen Übereinstimmung von Blattaustrieb und Schlupf der Eiräupchen beeinflusst. Nach einmaligem Kahlfraß erholen sich Eichen in der Regel gut, da sie mit Regenerations- und Johannistrieben schnell neue Blattmasse bilden. Allerdings können Schwammspinnerfraß oder Mehltau diese aber auch umgehend wieder schädigen. Nach wiederholten intensiven Fraßschäden sterben Eichen ab. Schadfaktoren wie Dürre, Spätfröste, rindenbrütende Käfer oder Pilze beschleunigen den Absterbeprozess. Für Waldbesucher und Waldarbeiter ist die gesundheitliche Gefährdung durch die allergische Wirkung der Brennhaare der älteren Raupen sehr hoch. 


Die hellgrauen, nachtaktiven Falter fliegen im Spätsommer. Die Eier werden in regelmäßigen Zeilen als Platte an ein- bis dreijährigen Eichentrieben abgelegt und mit grauer Afterwolle bedeckt. Die älteren Raupen sind gelblich mit dunklem Rücken. Sie haben eine schwarze Kopfkapsel, eine auffallend lange, helle Behaarung und dunkle Spiegelflecken. Dort sitzen die zahlreichen kurzen Gifthaare, mit Widerhaken versehen und gefüllt mit dem Nesselgift Thaumetopoein. Auffällig sind ab dem 5. Larvenstadium die großen Nester der Raupen an dicken Ästen oder am Stamm. Hier ruhen die Raupen tagsüber, häuten sich und wandern von dort abends in Prozessionen zum Fraßort, den Blättern. Die Verpuppung erfolgt zumeist unten am Stamm.

Raupen des Eichenprozessionsspinners

(Foto: Pascal Ebert)

 

Eichenprozessionsspinner

(Foto: Gabi Lobinger)